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Alte Drehleiter der Feuerwehr geht nach Bhutan

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Eine außergewöhnliche Hilfsaktion nimmt ihren Auftakt am Feuerwehrhaus in Bietigheim: der ehemalige Stadtrat Dr. Wolfgang Pfeiffer hat seine Verbindungen als Honorarkonsul des Himalaya-Staates Bhutan genutzt und dafür geworben, dass die alte Drehleiter der Feuerwehr Bietigheim in das Königreich Bhutan gesandt werden kann.

Nachdem die alte Drehleiter etliche technische Mängel aufwies, wurde sie in Bietigheim-Bissingen durch eine neue ersetzt, die vor wenigen Wochen in Betrieb genommen wurde. Die alte Drehleiter hatte nur noch einen geringen Restwert, weshalb die Stadt sich zur Weitergabe entschlossen hat. Das Spezialfahrzeug wird nun vom Verein „Bhutan-Hilfe e.V.“ übernommen und nach Bhutan transportiert. Der Vereinsvorsitzende, Professor Alexander Klaußner nahm die Drehleiter von OB Jürgen Kessing und dem Stadtkommandanten der Feuerwehr, Frank Wallesch, am Mittwoch, 10. Juli 2019 offiziell an. Honorarkonsul Dr. Wolfgang Pfeiffer freute sich, dass als Vertreterin des Landes Bhutan auch die EU-Botschafterin des Königreichs Pema Choden extra aus Brüssel angereist war.

Bhutan zählt zu den am geringsten entwickelten Staaten der Welt und ist aber zugleich laut UNO-Resolution ein Vorbild für große Nationen. Zwischen Tibet und Indien gelegen, ist das Königreich so groß wie die Schweiz, hat aber nur etwa so viele Einwohner wie Stuttgart. Gemessen an seinem Bruttoinlandsprodukt entspricht die Wirtschaftskraft von ganz Bhutan der Stadt Heilbronn. Als Maßstab für Entwicklung nimmt Bhutan jedoch nicht nur die rein wirtschaftliche Entwicklung, sondern verfolgt das Prinzip des Bruttonationalglücks als Staatsziel. Dem Ansatz, stets sozial- und umweltverträgliche Lösungen anzustreben, misst die UNO Beispielcharakter zu. Trotz dieser besonderen Anforderungen macht Bhutan erkennbare Fortschritte und könnte von der UNO 2023 den nächst höheren Status erhalten und dann als „Entwicklungsland“ gelten. Für dieses Ziel benötigt Bhutan Technik und Knowhow.

Eine langjährige Begleiterin auf diesem Weg ist die Bhutan-Hilfe e.V. Ansässig in Bietigheim-Bissingen, unterstützt sie die bhutanische Regierung bei Projektentwicklung und Wissenstransfer. Die gemeinnützige Organisation vermittelt Experten und technische Gerätschaften, die hierzulande ausgedient haben. Als Großprojekt konnte nun von der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen ein ausrangierter Leiterwagen des Typs Mercedes 1524 – DLK 23/12 akquiriert werden, wovon es in ganz Bhutan noch keinen gibt. Nun steht die Bhutan-Hilfe vor der Herausforderung, das Feuerwehrfahrzeug über rund 8000 Kilometer in das höchste Gebirge der Welt zu transportieren. Den langen Weg mit dem Projekttitel „Road to Happiness“ will die Bhutan-Hilfe mit Feuerwehren und weiteren Unterstützern entlang der Strecke nutzen, um auf das bemerkenswerte Gesellschaftsmodell Bhutans hinzuweisen und die Finanzen für den Transport zusammenzutragen.

Quelle: Presseamt Stadt Bietigheim-Bissingen