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Groß­brand in Mö­bel­haus

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Am Sonntagmorgen wurde die Feuerwehr Bietigheim-Bissingen zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem Möbelhaus alarmiert. Zum Zeitpunkt der Alarmierung konnte man noch nicht absehen, welch umfangreiches Schadensereignis sich aus einem Routineeinsatz entwickeln würde. 

Bereits auf der Anfahrt des ersten Fahrzeuges hatten Anrufer der Leitstelle eine Rauchentwicklung im Bereich des Objektes gemeldet. Das erste Fahrzeug hat auf Sicht das Einsatzstichwort auf "Brand 4" erhöhen lassen und die Rauchentwicklung bestätigt. Aufgrund der Lage vor Ort und der Gebäudegröße wurde ein erweiterter Angriffstrupp (bestehend aus drei Mann) ins 2.OG zur Brandbekämpfung geschickt. Die bereits starke Rauchentwicklung auf der gesamten Etage und die zahlreichen typischen Ausstellungsgegenstände in einem Möbelhaus erschwerten das Vordringen zum Brandraum zusätzlich.

Nach kurzem Öffnen eines der Brandschutztore wurden Temperaturen über 600 Grad gemessen, welche ein weiteres Eindringen unmöglich machten. Man entschied sich daher vorerst eine Riegelstellung hinter dem geschlossenen Brandschutztor aufzubauen und die Brandbekämpfung von außen vorzunehmen. Parallel wurde ein zweiter Angriffsweg über einen Treppenraum im Bereich des Poststräßle vorgenommen. Auch hier war im zweiten Obergeschoss kein vordringen in den Brandraum mehr möglich. Über Drehleitern wurde in diesem Bereich mittels Trennschleifern Abluftöffnungen in die Gebäudehaut geschnitten. Neben der gesamten Feuerwehr Bietigheim-Bissingen waren zu diesem Zeitpunkt bereits zwei weitere Drehleitern sowie mehrere Löschgruppenfahrzeuge aus dem Landkreis im Einsatz. Zur Unterstützung des Außenangriff wurde der Teleskopmast der Werkfeuerwehr Bosch Schwieberdingen angefordert.

Angrenzende Gebäude wurden mittels massiver Riegelstellung geschützt. Ein Übergreifen der Flammen auf ein naheliegendes Reifenlager konnte dadurch verhindert werden. Nach dem Teileinsturz des Daches zeigte der umfangreiche Außenangriff erste Erfolge. Zu Spitzenzeiten wurden über 10.000 Liter pro Minute aus fünf Wenderohren, mehreren B-Rohren im Außenangriff sowie drei C-Rohren auf dem Dach als auch im Innenangriff zur Riegelstellung benötigt. Sichergestellt werden konnte dies dank den zahlreichen vorhandenen Hydranten und einem guten Leitungswassernetz im Industriegebiet. Als Puffer wurde neben einem Abrollbehälter Tank (stationiert bei der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen) ein weiterer von der Feuerwehr Vaihingen/Enz mit jeweils 10.000 Liter Wasser zur Einsatzstelle alarmiert. Gegen 17:30 Uhr konnte nach über sechs Stunden "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden. Auch die erfolgte Warnung der Bevölkerung konnte am Abend zurückgenommen werden.

Rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit stellte das THW eine umfangreiche Ausleuchtung der Einsatzstelle sicher. Unterstützt wurden die Helfer hierbei von einem ortsansässigen Kranunternehmen welches mit einem Turmfaltkran die Örtlichkeit ausleuchtete. Um besser von außen an den Brandherd zu gelangen kam im weiteren Verlauf des Abends ein Abrissbagger zum Einsatz. 

Zur Aufnahme der großen Löschwassermengen wurden mehrere Feuerwehren mit unterschiedlichsten Pumpen zur Einsatzstelle gerufen. Zahlreiche Sonderfahrzeuge waren ebenfalls an der Einsatzstelle. Neben den bereits erwähnten Abrollbehältern Tank, waren die beiden Abrollbehälter Atemschutz aus Ludwigsburg und Heilbronn, die beiden Abrollbehälter technische Hilfeleistung aus Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg sowie der Abrollbehälter Sonderlöschmittel aus Remseck an der Einsatzstelle. Ein mobiler Großventilator der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen kam ebefalls zum Einsatz.

Die Einsatzstelle wurde durch die Führungsgruppe Bietigheim-Bissingen mit Unterstützung des ELW2 des Landkreises, sowie der Drohnengruppe der Feuewehr Walheim koordiniert. Der Kommandant der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen, Frank Wallesch, wurde bei seiner Einsatzleitung zuerst vom diensthabenden Kreisbrandmeister Thomas Korz und im weiteren Verlauf von Kreisbrandmeister Andy Dorroch, sowie Vertretern des Regierungspräsidiums Stuttgart unterstützt.

Über Nacht wurde eine Brandwache eingerichtet. Zusätzlich besetzte die Führungsgruppe Oberstenfeld den ELW2. Am nächsten Morgen konnte um kurz nach halb sieben dann endlich, nach fast 20 Stunden Einsatzdauer, "Feuer aus" gemeldet werden. Die Brandwache wurde noch bis zum späten Mittag aufrecht erhalten. Weitere Tätigkeiten bestanden im Abpumpen von Löschwasser und umfangreichen Aufräumarbeiten. Die Einsatzstelle konnte am späten Nachmittag dem Eigentümer übergeben werden.

Das DRK sowie die Polizei war ebenfalls mit zahlreichen Kräften an der Einsatzstelle. Zwei Mitarbeiter des Möbelhauses sowie eine Feuerwehrfrau wurden bei dem Einsatz leicht verletzt.

Polizeibericht

Bericht Bietigheimer Zeitung 1, 2, 3, 4  / Bericht Ludwigsburger Kreiszeitung 1, 2 / Bericht Stuttgarter Zeitung / Bericht BILD-Zeitung / TV-Beitrag RegioTV  / TV Beitrag SWR

Bilder: Andreas Rometsch